Schwerpunkt periphere Nervenläsionen und Radikulopathien

Die Diagnostik und Behandlung peripherer Nervenläsionen (inklusive der Behandlung von Polyneuropathien) ist uns ein besonderes Anliegen.

Wir arbeiten mit zwei Elektrophysiologie-Messeinheiten auf dem neuesten technischen Stand, mit der wir alle gängigen evozierten Potenziale, elektroneurografische und elektromyografische Untersuchung durchführen können. Bei der Untersuchung von Engpasssyndromen wie dem Karpaltunnelsyndrom, dem Ulnarisrinnen-Syndrom und dem Tarsaltunnel-Syndrom kommt in unserer Praxis zunehmend die Nervensonografie zum Einsatz, die eine für den Patienten besonders schonende und hoch aussagekräftige Untersuchung darstellt.

Untersuchung von Nerven mit Ultraschall

Der Nervenultraschall ist eine neuartige Untersuchungsmethode, um Nervenschäden und deren Ursachen auf die Spur kommen. Anders als die klassischen Untersuchungs- und Messverfahren, die die Nervenfunktion erfassen, ist der Nerv direkt und in zeitlicher Dynamik darstellbar.

Befragung des Patienten, klinische Untersuchung und elektrische Nervenmessungen stellen traditionsgemäss die drei Bausteine der Diagnostik von Nervenerkrankungen dar. Die hochauflösende Duplexsonographie geht einen Schritt weiter.

Einengung des N. medianus im Handgelenk bei Karpaltunnelsyndrom

Einengung des N. medianus im Handgelenk bei Karpaltunnelsyndrom

Duplexsonographie zur fortschrittlichen Diagnostik

Die elektrische Nervenmessung (Neurographie) gibt Auskunft über Ausmaß und zeitlichen Verlauf von Nervenschädigungen, kann aber die Ursache häufig nicht klären. Die hochauflösende Duplexsonographie hingegen – als vergleichsweise junge Methode – ermöglicht die Darstellung von Nerven im Bild und liefert dadurch wertvolle Informationen darüber, an welcher Stelle und wodurch ein Nerv geschädigt ist.

Insbesondere die Darstellung oberflächlich gelegener Arm- und Beinnerven gelingt mit modernen sonographischen Methoden sehr zuverlässig. Somit kommt der Nervensonografie eine besondere Bedeutung bei der Feststellung umschriebener Nerveneinengungen zu, wie z.B. beim Karpaltunnelsyndrom. Hierbei (siehe Bild) erfährt der Medianusnerv eine Einengung unter einem festen Band im Handwurzelbereich. Die Folge sind Schmerzen, Gefühlsstörungen und in fortgeschrittenen Stadien Lähmungserscheinungen der Hand.

Sonographisch kann einerseits die Kompression des Nerven dargestellt werden, andererseits lassen sich Ursachen wie in den Karpaltunnel hineinragende Muskelbäuche, Sehnenscheidenentzündungen oder Bindegewebsvermehrungen erkennen. Dies ist im Falle einer Operation von besonderer Bedeutung, da der Operateur hierdurch über Varianten des Nervenverlaufs sowie Ursache und Ort der Schädigung genau informiert werden kann. Weitere Beispiele für Krankheitsbilder, die sonographisch zuverlässig abgeklärt werden können, sind das Sulcus-ulnaris-Syndrom (Einengung des Ulnarnerven im Ellenbogen), das Tarsaltunnelsyndrom (Einengung des Tibialis-Nervs an der Innenseite des Sprunggelenks) und die Schädigung des Nervus peronäus an der Kniegelenksaußenseite.

Die hoch auflösende Sonografie von Nerven ist eine kostengünstige und schmerzfreie Methode. Verglichen mit der Kernspintomographie besitzt sie sogar den Vorteil der höheren Auflösung im Nahfeldbereich und der besseren Abgrenzung zum umgebenden Gewebe. Zudem eröffnet sie die Chance, den gesamten Verlauf des geschädigten Nerven in jeder notwendigen räumlichen Orientierung darzustellen. Vorteile der MRT gegenüber der Sonographie sind die bessere Darstellung von Nerven in unübersichtlichen Verhältnissen und in tieferen Lagen, wobei sich hier beide Methoden gut ergänzen.